sardische Dolomiten, Gastfreundschaft und Nuraghen erleben

BY IN Sardinien - im Frühling NO COMMENTS YET

Ja, die Dolomiten gibt es auch auf Sardinien. Es gibt alles auf Sardinien, dem kleinen Kontinent. Heute fuhr ich  mitten in die sardischen Dolomiten mit 2 meiner Individualreisenden Gästen nach einem leckeren und ausgiebigen Frühstück.

Wir parkten das Auto bei einer kleinen Kirchen nahe des Lanaittu-Tal. und stiegen aus. Alles blühte in herrlichen Farben und wir atmeten die frische, sonnige, windige und salzige Luft Sardiniens und genossen diese unglaubliche angenehme beschauliche Ruhe.

Als wir auf das Kirchlein zugingen kam uns ein Sarde entgegen, der hier die Weinreben gerade bestellte. Er lächelte sofort sehr gastfreundlich und fragte uns, ob wir diese kleine Kirche ansehen wollten. Als ich mit "Si" antwortete begann er uns zur Kirche zu begleiten und schloss sie uns auf.

 

 Er liess uns alleine darin verweilen. Als wir wieder herauskamen begann er uns von sich und seiner Heimat hier zu erzählen und fragte auch uns wo wir herkämen. Als er hörte, dass wir Deutsche sind, sagte er, dass er selbst einmal dort war, nur kurz, aber gerne und er lud uns ans Kaminfeuer ein und erzählte uns weitere Geschichten seiner vielen Reisen in viele Teile der Welt.

Er wusste auch erstaunlich viel Aktuelles von Deutschland."Wir bereiten auch gerade alles vor für das Osterfest", sagte er dann. "Ich habe heute keinen Wein hier und auch nichts anderes, wir sind nur kurz da, aber ich gebe Euch Bier. Deutsche trinken doch Bier, oder?"  Natürlich! Wir sassen am Kaminfeuer mit Ichnussa-Bier, dem leckeren Bier Sardiniens. So lernten meine Gäste doch gleich wieder ein Stück echtes Sardinien kennen. Er lachte und sagte, "ich mag aber auch das Weizenbier von Euch, wenn ich bei Euch bin ganz gerne, obwohl ich Weinreben habe! Aber die habe ich ja hier! " Wir lachten und es freute uns auch und so ergab sich wieder ein Tag mit einer wunderbaren Begegnung und einmal mehr Gastfreundschaft mit allen Sinnen! 

Er begleitete uns zum Auto und wir rochen jetzt noch stärker die Macchia, die trockene, salzige spezielle Erde der Weinreben, wir sahen das Ausmass der schweren Überschwemmung vom November und er erklärte uns traurig, was alles kaputt ging und wie schwer es ist wieder wird alles aufzubauen. "Ja, aber wir Sarden haben  immer schon alles geschafft! Und übrigens, wenn ihr wollt, dann kommt doch Ostern wieder, dann gibt es ein Fest mit Spanferkel und Rotwein! Kommt doch wieder! Ich freue mich!"

Mit dieser herrlichen Einladung und dem schönen Gefühl, wieder einmal einen so gastfreundlichen Sarden getroffen zu haben fuhren wir weiter zum Lanaittu-Tal.

Dort machten wir einen ausgiebigen Spaziergang und genossen die Stille und die herrliche Luft. Wir sahen uns auf dem Weg eine der ältesten Zeugnisse sardischer Geschichte, ein Nuraghendorf an. Es bleibt immer wieder ein Rätsel und ein Wunder, wie diese Nuragher –  die Ureinwohner Sardiniens – denn tatsächlich so lebten.

Diese Bauten und Funde sind immer wieder sehr faszinierend und es gibt auf Sardinien noch etwa 8000 erhaltende Nuraghenbauten, die zu einem Besuch Sardiniens dazu gehören.

Danach ging es zurück zum Agriturismo und wir setzten uns noch zusammen an die Sonne bevor sie unterging.

Das Ehepaar war begeistert vom ganzen Tag und bestätigte mir dies, wie schön es war, so nett und nah an Einheimische heranzukommen und alles direkt übersetzt zu bekommen statt aus zweiter Hand. Sie genossen es sehr, dass sie so direkt alles und mehr erfuhren und erlebten als wenn sie alleine im Auto unterwegs sind und sich etwas anlesen.

Erneut ging ein herrlicher Tag zu Ende und wir liessen weiter unsere Gaumen verwöhnen.

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