Reisebericht Barbagia- San Antonio Feier im Januar
Am Vormittag kamen fuenf Gäste in Oliena an und wir trafen uns mit unserer aus der Barbagia stammenden guide. Wir freuten uns schon sehr auf das traditionelle Fest des Hl.Antonius und diese besondere Region Sardiniens. Wir waren vorab etwa drei Tage am Meer und genossen die Luft, die milden Temperaturen und die Sonne mit etwa 17 Grad. Wir waren dem kalten Winter in Deutschland bei Minus-Graden entflohen. Nun durften wir das Herz der Insel erkunden und dies auf ganz besondere Art um diese Jahreszeit. Ab Mittag machten wir eine Tour in Oliena und nahmen ein kleines Mittagessen mit Cannonau-Wein ein. Ein wunderbarer Auftakt! So kamen alle dem gusto der Barbagia die ersten Schritte näher. Danach ging es nach Orgosolo und anderen Örtchen und Landschaften der Umgebung und wir hörten viele spannende Geschichten über Traditionen, Banditen und dem "anderen" Leben hier auf Sardinien. Am Abend entschieden wir im Ort zu bleiben und hier das Fest "San Antonio Feuer" zu feiern. Alle Familien, Nachbarn, Freunde des Dorfs kamen hier zusammen und jede Gruppierung hatte selbst ein wunderbar großes duftendes Feuer aus den Hölzern der macchia-Landschaft. das dem Heiligen Antonius dem Großen gilt. Der herrliche Duft und die Versammlung der Einheimischen und Gäste verbreitete eine wunderbare und ruhige Atmosphäre. Es gab überall leckeres Essen und Cannonauwein und süsses Gebäck. Alle standen am Feuer und erzählten sich Neuigkeiten in ihrer besonderen Sprache, einem einmaligen sardisch, das nur versteht, wer aus dem Dorf kommt. Sie sprachen über Neues und Vergangenes im Dorf, über alle Welt, es wurde politisiert und gelacht und auch wir genossen diese Atmosphäre des Feuers, des Geruchs, des Sternenhimmels. Es herrschte eine wunderbare Stimmung und alle Gäste wurden gerne bei den Einheimischen zu Speis und Trank und ans Feuer gebeten, Gastfreundschaft pur. Sie sprachen alle mit Händen und Füssen und es war einfach und schön. So starteten die Sarden und wir mit Ihnen in das neue Jahr und es wurde der Auftakt zum Karneval eingeläutet.
2.Tag: Mamoaida mit Mammuthones und Issahadores
Heute konnte jeder den Vormittag nutzen wie er mochte. Mittags fuhren wir gemeinsam mit unserer guide nach Mamoiada. Hier genossen wir eine Weinverkostung intensiver lokaler Weiss-und Rotweine und sehr viele interessante Erklärungen zum Weinbau, der Geschichte des Familienunternehmens und über seine Prämien, die er für seine Weine schon gewann. Bei einem ausgiebigen Mittagsmenü typischer lokaler sardischer Speisen und korrespondierender Weine tauschten wir uns über unsere Erlebnisse aus. Gestärkt gingen wir danach zum traditionellen und berühmten Fest mit den Mammuthones. Sie trugen Kostüme und schweren Glockenschmuck und zogen durch den Ort und tanzten um verschiedene Feuer und durch die Gassen. Die einzigartigen Klänge der Glocken, der Duft, das ganze Fest war einmalig und wirkt fast mystisch.Wir folgten den Mammuthones und den Issahadores und konnten das ganze Spektakel in voller Breite miterleben, weil unsere guide genau Bescheid wusste und uns durch die verwinkelten Gassen führte. Wir bekamen überall Süsspeisen, Gebäck und Rotwein während des Festes auf der Strasse gereicht. Später sassen wir am Feuer der Familie unserer guide, lachten, tanzten, tranken, freuten uns mit den heiteren Einheimischen und es war eine ausgelassene Stimmung und ein einmaliges Erlebnis. Um 1 Uhr nachts kehrten wir zu unserer Unterkunft zurück.
Wir trafen uns noch einmal alle beim Frühstück und sprachen über die vergangenen Tage und alle waren begeistert. Dann machten wir uns bei herrlichem Sonnenschein wieder auf den Weg…